Johann Gottfried Herder führte den Begriff Volksmusik 1771 ein, in der Zeit fand auch der Übergang zwischen Klassik und Romantik statt. Und es wurde ein Faible für das Volkstümliche entdeckt. Die Definition lautet: Ein Lied, welches im Volk entstand und dessen Verfasser nicht mehr bekannt sind oder im Volksmunde überliefert wurde. Meist fand man das Volkslied in ländlichen Gegenden. Es spielte alltägliche Prozesse und Lebensweisen wieder und wurde gerne zu Festen dargeboten.
Herrn Herder haben wir es unter anderem zu verdanken, dass wichtige Aufzeichnungen und Sammlungen von Volksliedern erhalten blieben. Eine berühmte Zusammenstellung ist „Des Knaben Wunderhorn“ von Clemens Brentano. Lange Zeit galt in Deutschland die Volksmusik als Musik für „alte Leute“. Heute strafen Volksmusiker wie Andreas Gabalier, die immer mehr jüngere Leute in ihren Bann ziehen, diese Ansicht Lügen. Die Volksmusik wird wieder populär — wir müssen nur dazu stehen.
Volksmusik — noch nicht ganz verloren
Maßgeblich am Erhalt der sogenannten Volksmusik war etwa Franz Schubert dessen „Lindenbaum“ bis heute noch allseits bekannt und beliebt ist. Heutzutage leben viele dieser Musikstücke aus den Anfangszeiten neu auf. Teilweise sind auch deren Schöpfer unbekannt. Während andere Länder ihre Volksmusik zelebrieren und zu festlichen Anlässen gemeinsam singen, ist das in Deutschland größtenteils verloren. Das einzige Überbleibsel sind wahrscheinlich die Weihnachtslieder.